
Mönchengladbach hat ein neues ShoppingCenter, das „MINTO“
Da ist es nun, gelandet wie ein Alienraumschiff mitten in der Innenstadt von Mönchengladbach. Architektonisch macht es als Solitärgebäude eine echt gute Figur. Die Fassadengestaltung mit seiner homogenen vertikalen, farblich harmonisch abgestimmten Stäbchenstruktur überzeugt mit einer klaren Haltung zur Umgebung. Nicht eine von diesen überstrapazierten anbiedernden städtebaulichen Einbindungsversuchen, mittels kleinteiliger Fassadenelementen, die Stadtstruktur spielen soll, sonder eine klare Aussage ich bin das Neue. „Look at me“

Innen findet man den allseits erprobten Branchenmix der mfi. Shops der Sorte „Global Player“, die man mittlerweile in jedem Shoppingcenter egal ob mfi oder ece findet oder finden muss.

Innenarchitektonisch kann das MINTO durch die geschickte Anordnung der Lufträume und der Mallaugen überzeugen. Ein großzügige Passagenführung erzeugt Weite und gute Räume für die Aufenthaltsqualität.

Positiv finde ich das Angebot der vielen Steckdosen in den Verweilzonen, damit kann der moderne Multimediamensch immer wieder seine „wichtigen“ Begleiter das Smartphone mit Energie versorgen. „Always on“ dankt Free-Wlan gehört natürlich auch zum guten Ton.


„Shop until you drop“

Geplant wurde das MINTO vom Architekturbüro www.kadawittfeldarchitektur.de
Die Innenarchitektur wurde von Kplus Konzept entwickelt.
Nur leider haben Alienraumschiffe in Hollywoodfilmen immer die negative Eigenschaft das sie auf der Erde plötzlich landen und dann die Menschen, die Energie von der Erde aussaugen.
So geschieht es auch in Mönchengladbach der sogenannte „Staubsaugereffekt“ schlägt zu.
Der ohnehin schon durch den stark wachsenden Onlinehandel angeschlagene stationäre Einzelhandel wird in der Innenstadtlagen ausgetrocknet.
Die ansässigen Einzelhandelsgeschäft wollen/müssen um zu überleben mitziehen, denn sie wollen auch an der Synergie einen Shoppingcenter partizipieren. Sie wechseln mit großem Aufwand, mit Parallelbetrieb (gezwungenermaßen durch die Laufzeiten ihrer Mietverträge, in die 1A Premium Lage in das MINTO. Das können aber auch nur die großen Einzelhandels ketten stemmen, die kleinen Einzelhändler bleiben zurück in der Leerstandsöde oder geben auf.
Aber vielleicht ist das die Evolution innerhalb der Einzelhandelslandschaft.
Vielleicht müssen wir hinsichtlich der Definition Stadt und Einzelhandel umdenken.
Große Shoppingcenter Tempel übernehmen das Konsumieren in unseren Städten. Sie sind hoch optimierte Verkaufsmaschinen, mit allen positiven und negativen Aspekten des vorkonfektionierten Konsumverhaltens. Sie sind und werden noch mehr grosse Showroom Austellungen in zentraler Lage.
Die grosse Herausforderung für uns Architekten muss lauten, den entstanden Leerstand mit neuer zeitgemäßer zukunftsorientierter Nutzungen zu füllen.
Aber nicht wieder mit irgendeiner billig Lösung sondern mit wirklich neuen Konzepte für die Innenstadt Lagen 1b und 1b.
Es sind also neu Konzepten jenseits von Einzelhandel und Konsum gefragt.
Wir brauchen eine neue Definition des Begriffs „Zentrums relevant„.